Weiße Magie oder schwarze Magie?
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die weiße Magie weniger wirkungsvoll sei, als die schwarze Magie. Tatsächlich verhält es sich wie bei Gut und Böse, das eine kann ohne das andere nicht existieren. Der Übergang von weißer Magie zu schwarzer Magie ist allerdings fließend. Hier lauern auf den Laien versteckte Gefahren, so dass gerade in den Bereichen Partnermagie und Liebesmagie eine sorgfältige und fachkundige Beratung notwendig ist .
Für welche Seite man sich dann letztendlich entscheidet, hat eine enorme persönliche Bedeutung.
Die Praxis zeigt, dass die Erfolge der schwarzen Magie oft nur kurzfristig sind. Wird ein Problem tatsächlich gelöst, handelt man sich dafür ein anderes - oft wesentlich schlimmeres Problem ein.
Grundsätzlich symbolisiert schwarze Magie aber das negative Prinzip: Man versucht einem anderen Menschen gegen dessen Willen etwas aufzuzwingen, was häufig genug auch noch zu dessen Nachteil ist. Insgesamt ein unverantwortliches Verhalten, mit dem man sich selbst und anderen schadet, und das mit Sicherheit irgendwann auf einen selbst zurückfallen wird.
Nichts und niemand ist es wert, dass Sie mit schwarzer Magie Ihr Seelenheil oder das Ihrer Familie gefährden. Wenn Sie ein Problem haben, oder auf die Verwirklichung eines Herzenswunsches hoffen, dann bedienen Sie sich ausschließlich der weißen Magie.
Wenn Sie ein Opfer schwarzer Magie geworden sind
dann sollten Sie keinesfalls mit schwarzer Magie antworten! Es ist ganz und gar nicht so, dass die weiße Magie der schwarzen nichts entgegen zu setzten hat. Im Gegenteil, weiße Magie kann sehr kraftvoll sein und schwarzmagische Einflüsse zurückdrängen.
Entsprechend der Stärke schwarzmagischer Angriffe wird die weißmagische Antwort nicht gerade dezent ausfallen. Auch in der weißen Magie gibt es sehr stark wirkende Rituale. Vor allem Abwehrrituale müssen an die Situation angepasst sein.
Weiße Magie und Schwarze Magie
Zum volkstümlichen Verständnis der Magie gehört – in Abgrenzung zum Aberglauben – dem Wesen nach die bewusste Zauberhandlung und das magische Ritual. Grundlage der volkstümlichen Magie ist der Analogiezauber. Hier wird nach dem magischen Grundsatz vorgegangen, Gleiches mit Gleichem zu bewirken. So werden etwa Warzen in abnehmendem Mond besprochen, damit sie, wie der Mond, schwinden. Oder eine Puppe wird statt einer realen Person behandelt oder misshandelt. Der Hintergrund dieser Magie ist zudem der hermetische Grundsatz: „Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie im Großen, so im Kleinen.“ Damit ist gemeint, dass alle Wesen und Dinge über Sphären miteinander verbunden sind und durch Zauberhandlungen wechselseitig beeinflusst werden können. Hierauf basiert auch der Sympathiezauber, bei dem man davon ausgeht, dass eine Einwirkung in der einen Sphäre gleiches in einer anderen Sphäre bewirken kann.
Mit Weiße Magie ist dabei eine Form der Magie gemeint, deren Ziele Schutz und Heilung sind. Dazu zählen insbesondere folgende Zauberpraktiken: Abwehrzauber, Gesund- oder Heilzauber, Fruchtbarkeitszauber, Glückszauber, Liebeszauber, Schutzzauber, Totenzauber, Wahrsagen, Wetterzauber, Widerzauber.
Dieser Magie steht die Schwarze Magie unterschiedlicher Schadenszauber und Verwünschungen gegenüber.
Durch u.a. die Wiccabewegung, einen neuheidnischen Hexenkult, fand die volkstümliche Weiße Magie wieder Zulauf. Hierdurch wurden auch in Vergessenheit geratene Rituale erneut belebt.
Anleitungen zu Praktiken der weißen wie der schwarzen Magie wurden einerseits sicherlich mündlich tradiert, vielfach aber auch schriftlich weitergegeben, wie die reichhaltige, bis in die Antike zurückreichende Überlieferung der Zauberbücher zeigt. (siehe auch Liste magischer Schriften)
Sowohl im Bereich weißmagischer als auch im Bereich schwarzmagischer Praxis existierten historisch Steigerungen der magischen Rituale zu Techniken, die es ermöglichen sollten, sich mit göttlichen Wesen in Verbindung zu setzen oder sie sich zu Dienste zu machen; zum Beispiel die antike und spätantike Theurgie oder die mittelalterliche und spätmittelalterliche Ars Goetia.
Geschichte der MagieDie frühesten schriftlichen Quellen der Magie reichen bis in die Zeit der mesopotamischen, sumerischen und altägyptischen Hochkulturen zurück. Auch aus der Steinzeit wurden Hinterlassenschaften wie Höhlenmalereien, Artefakte oder Steinkreise der Megalithkulturen entdeckt, die als Hilfsmittel zur Durchführung magischer, dem Schamanismus heutiger Zeit nicht unähnlicher Handlungen und Zeremonien gedeutet werden.
Ähnlich weit reichen die magisch-mythologischen Überlieferungen insbesondere des nordisch-europäischen, römischen, griechischen und hebräischen Kulturkreises zurück.
Ein erster Gipfel rationaler Auseinandersetzung mit magischen Praktiken beginnt in der griechischen Antike. Der Bund der Pythagoreer bereitete hierfür den Boden. Denker wie Platon und Aristoteles unterzogen Theurgie[1] und antike griechische Theologie bis in die Ethik hinein philosophischer Betrachtung.[2]
Im Mittelalter unterscheidet Wilhelm von Auvergne erstmals eine göttliche magia naturalis von einer destruktiven teuflischen Magie. Zur gleichen Zeit lehnen scholastische Gelehrte wie Thomas von Aquin die Magie als solche als unwissenschaftlich und „dämonisch“ ab.
Die Aufzeichnungen Abrahams von Worms von 1387 bekunden den ersten schriftlich überlieferten und vollständig erhaltenen Ritus eines jüdischen Mannes zur Bändigung dienstbarer Geister unter dem Patronat des heiligen Schutzengels. Mit überliefert wurde sein magischer Lebensweg, eine frühmittelalterliche Autobiographie. Der ethische Anspruch dieser Magie rückt den Text zur magia naturalis.
1496 beschrieb Giovanni Pico della Mirandola sein Verständnis des Phänomens Magie in „Über die Würde des Menschen“: „Wie der Landmann die Ulmen mit den Reben des Weinstocks, so vermählt der Magier die Erde mit dem Himmel, das heißt das Untere mit den Gaben und Kräften der Oberwelt.“. Als Leonardo da Vinci dem hoch gebildeten Pico in Cosimos Florentiner Platonischer Akademie begegnete, die den Wahlspruch trug „Lasst keinen hier eintreten, der nicht der Geometrie kundig ist“, hörte der damals noch der Algebra und Geometrie Unkundige zunächst außerhalb Vorlesungen des Mathematikers Luca Pacioli.
Das unter dem Titel De Occulta Philosophia 1530 veröffentlichte Buch des humanistischenTheologen, Doktors der Rechte und der MedizinAgrippa von Nettesheim fußt auf den Schriften Giovanni Pico della Mirandolas und stellt die weltweit erste systematisch gegliederte theoretische und praktische Gesamtdarstellung der Magie dar.Paracelsus, der Alchemist und Erneuerer der Naturheilkunde, lehnte die auf Aristoteles zurückgehende Scholastik und die damit verbundene streng überlieferte Medizin der Tradition Galenus ab und richtete sich wie Leonardo da Vinci nach der Erfahrung. Mit unbändiger Wissbegierde lernte er vorurteilsfrei Heilkunde von Menschen aller Gesellschaftsschichten. Magie bedeutete für ihn Heilung: „Aber magische Operation, gleich wie die Wissenschaft der Kabbala, entspringt nicht aus Geistern oder Zauberei, sondern aus dem natürlichen Lauf der subtilen Natur.“ (Volumen medizinae Paramirum).Als Wechselwirkungen des Christentums mit magischen Aktivisten kamen im Mittelalter spezifisch christianisierte Formen der Magie auf. Die Grimoires als Zauberbücher, welche Dämonologie oder Angelologie lehrten, verbreiteten magische Praktiken, die mit christlichen Elementen durchsetzt waren. So sollte der Magier Fasten, Beten und die Dreieinigkeit anrufen, damit er göttliche Macht erhielt, um Dämonen zu bezwingen.
John Dee
In der Renaissance wurden die hermetischen Schriften wiederentdeckt. Magier praktizierten davon inspiriert eigene Varianten neuplatonischer Zeremonialmagie. Der Mathematiker, Geograph, Entwickler von Navigationsinstrumenten, Astrologe, Mystiker und Alchemist John Dee war der wohl bedeutendste christliche Engelsmagier. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern entwickelte er seine Engelsmagie in aller Öffentlichkeit. Daraus entstand eine ihm offenbarte Version der Henochischen Sprache. Dees Privatbibliothek war die größte Bibliothek Englands. Ihr Bestand ist heute Kern der British Library.
Vor allem in der Romantik wendete man der Magie wieder das Augenmerk zu. Insbesondere exotische Spiritualität fand vermehrt Beachtung, da der Kolonialismus die westliche Welt mit indischer und ägyptischer Mythologie bekannt machte, was seinen Niederschlag in den magischen Texten des 18. und 19. Jahrhunderts fand. Elemente magischen Denkens lassen sich beispielsweise bei Novalis, Friedrich Schlegel und Franz von Baader finden.